Hannover atmet durch
Unter dem Motto "Hannover atmet durch" haben wir auf unserer letzten Sitzung konkrete Maßnahmen diskutiert, wie wir Hannovers Luft kurz-, mittel- und langfristig verbessern können. Besonders der motorisierte Individualverkehr in Hannover gefährdet aktuell unsere Umwelt in einem sehr hohen Maße und damit auch unmittelbar die Lebensqualität aller Bewohner*innen.
Hierbei handelt es sich um Vorschläge unseres Ortsverbands, die als Diskussionseinstieg dienen und auch entsprechend behandelt werden sollen. Alle sind herzlich eingeladen, diese und weitere Maßnahmen mit uns zu diskutieren.
Dabei zielen unsere Vorschläge grundsätzlich auf eine Reduzierung des Individualverkehrs, Stärkung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) und Verbesserung der Alternative Fahrrad.
Besonders im Hinblick der immer weiter steigenden Abgas- und Feinstaubwerten in der Stadt sind kurzfristige Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität zwingend erforderlich.
Als kurzfristige Maßnahmen für den motorisierten Straßenverkehr fordern wir:
- Sofortige Herabsetzung der generellen Geschwindikeitsbegrenzung in Hannover auf 30 km/h, auch in der Marienstraße. Für den City-Ring, die mehrspurigen Durchgangsstraßen wie z.B. Vahrenwalder Straße, Hildesheimer Straße, Hans-Böckler-Allee auf 50 km/h (radarkontrolliert!), auf den Schnellwegen 70 km/h und den Autobahnen 120 km/h.
- Ausbau von P+R Parkplätzen, speziell an allen Endhaltepunkten der Stadtbahnen und Haltestellen der S-Bahn
- Spürbare Erhöhung der Parkgebühren in der Innenstadt
- Randstreifen an mehrspurigen Durchgangsstraßen in Fahrradstreifen umwandeln
- Parkraumbewirtschaftung in den innenstadtnahen Stadtbezirken für die Anwohner*innen. Die Einnahmen fließen in den ÖPNV und den Radverkehrswegen. Pflicht einer Kopplung von Firmen-/Behördenparkplätzen an Monatsfahrkarten
- Errichtung von Mooswänden zur Luftreinigung, besonders an den Durchgangsstraßen
- Intelligente Ampelschaltungen, die sowohl ÖPNV-Vorrangschaltung, "Grüne Welle" und die gleichberechtigte Querung durch ALLE Verkehrsteilnehmer*innen ermöglichen. Schaltungen sollen so verändert werden, dass auf Kreuzungen und Plätzen Füßgänger*innen wie Radfahrer*innen diese IN EINS überqueren können. Sogenannte "Bedarfsampeln" müssen abgeschafft werden und dem Verkehrsfluss angepasst werden
- Neue Taxi-Lizenzen werden ab sofort nur noch für Pkw vergeben, die Hybrid-, Elektro- oder sonstige Nicht-Verbrennungs-Antriebe besitzen
- Förderung des Car-Sharings durch finanzielle Unterstützung der Stadt Hannover. Flächendeckende Stellplätze werden dafür zur Verfügung gestellt.
Wir fordern die kurzfristige Verbesserung des ÖPNV durch:
- kürzere Taktzeiten von Bussen und Bahnen
- einfacheres und preiswerteres Tarifsystem auf Zeitbasis:
- Kurzstrecken-Ticket wird zum 1/4-Stunden-Ticket zum Preis von 1€
- Einzeltickets wird zum 90 Minuten-Ticket zum Preis von 2€
- Das Ganztagesticket gilt echte 24 Stunden und kostet für Einzelpersonen 4€, für Gruppen 8€
- Die Zoneneinteilung entfällt
- Einführung eines Ganzjahrestickets für Einzelpersonen für 365€ nach dem Wiener Modell
- Kinder und Jugendliche fahren kostenlos
- Alle Betriebe ab 20 Personen bieten ihren Mitarbeiter*innen ein von ihnen bezuschusstes Monatsticket von 25€ an
Der Fahrradverkehr soll stärker gefördert werden:
- Auf allen Tempo-30-Straßen dürfen Radfahrer*innen auf der Straße gleichberechtigt wie der Autoverkehr fahren
- Bei allen mehrspurigen Durchgangsstraßen werden die Radwege so ausgebaut, dass sie bidirektional nutzbar sind mit einer Mindesbreite von 3 m
- Mehr Fahrradstraßen schaffen.
- Beginn des Baus von Fahrradschnellwegen
- Überprüfung und entsprechende Erneuerung aller Radwege
- Aufbau eines flächendeckenden Mietfahrradsystems durch die Üstra mit festen geschützten Stellplätzen mit Anbindung an das Stadtbahn- und Busnetz
Wir fordern außerdem folgende mittel- und langfristige Maßnahmen:
- Einrichtung eines Güterzentrums zur Belieferung der Innenstatd mit Elektro-Klein-Lkw und Lasträdern
- Einführung eines ticketlosen ÖPNV, damit verbunden Ausbau des Stadtbahn- und Busnetverkehrs
- Ausbau eines S-Bahn-Ringsystems in Hannover unter Einbeziehung der Güterumgehungsbahn
- Andere Raumordnungsplanung der Stadt Hannover, die bei der Planung von zukünftigen Bebauungsgebieten die Trennung von Wohn- und Gewerbegebieten aufhebt und dadurch den Pendler*innenverkehr reduziert
Diese Forderungen werden erheblich zur Verbesserung der Luftqualität, dem Verkehrsfluss und der allgemeinen Lebensqualität aller Bewohner*innen der Stadt beitragen.
Der Ortsverband Südstadt-Bult nimmt die ökologischen Ziele von DIE LINKE ernst und läd alle dazu ein, mit uns über diese oder weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Luftqualität in unserer Stadt zu diskutieren. Dazu bieten sich zum Beispiel unsere monatlichen Treffen an.
DIE LINKE. Ortsverband Südstadt-Bult Hannover